Skip to main content

2024

 

Thüringen vom 8. - 15.6.2024

Neues entdecken, den Alltag eine Weile ausblenden. Startpunkt war eine Ferienwohnung im Pfarrhaus Merxleben, nahe Bad Langensalza, im Thüringer Becken.

Merxleben hat 350 Einwohner (vor der Wende mehr als doppelt so viele). Wir erlebten eine Woche lang dort das dörfliche Leben mit freundlichen, aufgeschlossenen aber auch manchmal zurückhaltenden Bewohnern.


Unsere Vermieterinnen betreiben ein interessantes und freundliches Cafe im 2 km entfernten Bad Langensalza. Besuch empfehlenswert. Sehenswert sind in Bad Langensalza das Arboretum mit einer Vielzahl von Baumarten und mit hervorragenden Informationen dazu. Den äußerst gepflegte japanischen Garten muss man gesehen haben und der Rosengarten in der Nähe stand in voller Blüte.

Mühlhausen, eine mittelalterliche Reichsstadt (Kaiserpfalz) wurde nie zerstört. Die Altstadt zeigt mittelalterliche Strukturen und die Stadtmauer ist noch erhalten und zum Teil begehbar. 11 große Kirchen stehen nahe beieinander. In der Jakobikirche ist seit 20 Jahren die Stadtbibliothek (Foto) in einer sehenswerten Architektur eingerichtet. 

Seit 1990 besteht Denkmalschutz für den Stadtkern. Mühlhausen ist auch Thomas Müntzer-Stadt. Dieser war in der Vorwendezeit als Freiheitskämpfer symbolisiert worden. Von den 45.000 Einwohnern 1989 leben heute noch 32.000 in der Stadt. Eine Stadtführung, die auch den geschichtlichen Hintergrund vermitteln kann, ist unbedingt zu empfehlen.

Der Nationalpark Hainich in unmittelbarer Nähe ist geprägt durch einen schon alten Buchenbestand und durch ausgedehnte Bärlauchflächen im gesamten Waldgebiet (7.500 ha Nationalpark, 16.000 ha umfasst der Hainich gesamt). Nordwestlich schließt das Eichsfeld an. Ausgedehnte Wanderwege sind gut ausgebaut und gekennzeichnet. Für Natur- und Wanderfreunde ein Genuss.

Gotha im Süden besticht durch sein großes Schloss auf einer Anhöhe und die Gärten im Anschluss überraschen durch uralte, riesige Eichen und andere Baumarten. Das Foto zeigt das Rathaus, im Hintergrund das Schloss.

Beeindruckend sind auch die riesigen, endlosen Felder. Die im Unrecht entstandene Struktur ist heute ein großer Vorteil für die landwirtschaftliche Produktivität und Wirtschaftlichkeit.

Riesige Windparks sind weithin zu sehen und werden von den Einheimischen manchmal mit Argwohn betrachtet. Auch große Photovoltaikanlagen sind auf manchen Feldern errichtet worden, um die Energiewende zu bestehen.

Thüringen erinnert auch an seine reiche Geschichte und frühe Blüte der deutschen Kultur. Die Reformation hat zu Beginn der 16. Jahrhunderts mit Luthers Thesen dort ihren Anfang genommen und die Menschen haben sich noch heute ihre kritische Sicht erhalten. Schiller, Goethe und viele andere haben dort unsere Kultur nachhaltig positiv geprägt. Bildung und Fortschritt haben seit jeher einen großen Stellenwert. Viele landwirtschaftliche Entwicklungen und besonders die Pflanzenzüchtung haben hier ihre Wurzeln.