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2020

Zisterzienser-Abtei Marienstatt

Mitte Januar konnten wir eine kurze Auszeit in der Abtei Marienstatt im Westerwald nehmen. Es war ein großer Kontrast zum Alltagsleben. Die freundliche Aufnahme und die offene Ansprache der Gäste sowie die wohltuende Ruhe in der gepflegten Anlage trugen zur guten Erholung bei. Beeindruckt waren wir von dem gläubigen und disziplinierten Klosterleben sowie vom schönen Klang der Orgel und der harmonischen Orgelbegleitung zum gregorianischen Gesang der Mönche in der Klosterkirche.

Gegründet wurde die Abtei 1012, unterstützt von reichem Adel und Klerus im Tal der Großen Nister. Der Orden war damals bereits 100 Jahre alt. Der Name leitet sich vom 1098 gegründeteten Kloster Citeaux ab --> Zisterzienser). Ziel war, das Evangelium besonders konsequent und in Einsamkeit leben nach den Regeln des hl. Benedict (6. Jh.) zu verwirklichen. Um 1153 war die Blütezeit mit einem engen Netz von Klöstern in Europa. Innere Streitereien um die Glaubensauslegung führten im 15. Jh. zu neuen Gruppierungen. Die wechselvolle Geschichte über 8 Jahrhunderte war geprägt durch Besitzansprüche des Adels, Krieg und Zerstörung, Reformation und Säkularisation, die Pest und die Weltkriege. 1803 verursachte die Säkularisation die Auflösung des Klosters. Es konnte erst 1888 wieder besiedelt werden. 1916 wurde eine moderne Wasserkraftanlage zur Stromgewinnung eingerichtet, sie liefert heute 500.000 kWh im Jahr! Eine Wärmepumpe, im Winter zusätzlich Gas sowie Warmwasserkollektoren speisen eine moderne Fernheizung. Photovoltaik wird zunehmend genutzt. Der Wärmebedarf wird überwiegend (55 %) mit regenerativer Energie gedeckt. 1945 wurde eine Schule errichtet, dort können heute 600 Schüler (innen) Abitur machen. Personalmangel führte 1971 zur Aufgabe der Landwirtschaft. Neue Wirtschaftsbereiche entstanden wie z.B. Gästebetreuung, ein Brauhaus, Schulbetrieb, Energieerzeugung, Konzerte usw.

In der klösterlichen Ruhe sind die nachfolgenden Zeilen entstanden:

Deine Schritte hinterlassen Spuren,
bei Deinen Mitmenschen und auch bei Dir selbst.
Wirken fort auf die unterschiedlichen Naturen,
 oft lebenslang ist manches Urteil gefällt.

Viele Begegnungen haben Glück gebracht,
ganz selten blieb ein Trauma zurück.
Menschen sind verschiedener als je gedacht,
 neben Wahnsinn findet sich das größte Glück.

Begegnungen lieber Menschen soll man genießen,
unvermeidliches Unglück gilt es auszuhalten.
Liebe und Hoffnung wollen wir nicht missen,
 von Willkür und Gier uns ferne halten.

Spuren des Glücks mögen wir hinterlassen,
Fairness und Gerechtigkeit sei unser Ziel.
Sollten wir einmal den rechten Weg verlassen,
trägt die Hoffnung, dass man uns vergeben will.

 

Abtei Marienstatt - dort kann man Mensch unter Mönchen sein


Hansestadt Buxtehude

am südlichen Rand vom Alten Land, unserem größten Obstanbaugebiet. Im 13. Jahrhundert als Festung im Moor errichtet. Heute Märchenstadt, wo die Geschichte von Hase und Igel und Räuber Hotzenplotz spielte.

Die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern ist gemütlich und sehr sehenswert. Die Fahrrad-freundliche Stadt und Region laden zu Touren durch das Alte Land und zum Beispiel in die schöne Kreis- und Hansestadt Stade ein. Im nahen Hamburg lohnt eine Hafenrundfahrt und die Besichtigung des Rathauses. .